Storytelling im Business: So unterstützt dich dein persönliches Wiki

Storytelling gewinnt besonders im Business immer mehr an Bedeutung. Zu Recht: Es ist eine wunderbare Möglichkeit, mehr als nur Zahlen, Daten und Fakten zu transportieren, sondern die Emotionen dahinter.

Und gerade persönliche Geschichten sind oft viel interessanter und einprägsamer als allgemeine oder weit verbreitete Anekdoten. Sie schaffen eine direkte Verbindung zu deinem Publikum und geben deiner Botschaft Authentizität. Die Menschen können sich mit dir identifizieren und eher auf das einlassen, was du ihnen mitteilen möchtest.

Doch wie bewahrt man all diese wertvollen Geschichten, damit sie jederzeit griffbereit sind? Ein persönliches Wiki könnte die Antwort sein.

Eigene Stories sind interessanter als allgemeine

Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, die, geschickt erzählt, eine starke emotionale Wirkung haben können. Ob es nun darum geht, einen Fehler zuzugeben und zu zeigen, wie man daraus gelernt hat, oder einen Erfolg zu feiern – persönliche Geschichten haben die Kraft, das Publikum wirklich zu fesseln. Sie bieten eine einzigartige Perspektive, die allgemeine oder abstrakte Beispiele niemals liefern können.

Solche Geschichten sind viel stärker als die immer wieder herangezogenen Seesterne oder Frösche. Wenn du dir ab und zu Motivationsvorträge anhörst, weißt du sicher ganz genau, welche Geschichten ich meine.

Gutes Storytelling ist wirkungsvoll und einfach

Manchmal denkt man, eine Geschichte sei zu banal oder unbedeutend, um sie zu teilen. Doch genau diese alltäglichen Erlebnisse können für andere eine große Bedeutung haben. Eine einfache Anekdote aus deinem Arbeitsalltag kann wertvolle Einsichten bieten und deinem Publikum helfen, ähnliche Herausforderungen zu meistern. Wichtig ist, dass die Story authentisch und gut erzählt ist.

Spannende Geschichten lauern überall

Ja genau: Auch bei so einfachen Situationen wie dem Wochenendeinkauf kann man etwas lernen, was sich hervorragend für eine Story in einem Vortrag, einem Training oder einem Artikel eignet, weil es mehr transportiert als eine simple Aussage oder Aufforderung.

Diese Geschichte ist mein Lieblinsbeispiel dafür, wie ich Storytelling im Business durch mein persönliches Wiki unterstützen lasse.

Was ich bei einem Wochenendeinkauf für’s Business gelernt habe

Vor einigen Jahren machte mein Sohn sein Schulpraktikum. Drei Wochen lang lernte er alle Aufgaben kennen, die in unserem Dorf-Supermarkt anfielen. Vom Kisten schleppen (nicht so spannend) über Kundenberatung und Regale auffüllen (ganz ok) bis zur Kasse (super spannend). Jeden Tag nahm sich der Marktleiter etwa eine halbe Stunde Zeit und erklärte ihm, was an dem Tag für ihn zu tun sei und was er sich davon erhoffe.

Und eine Aufgabe hat bleibenden Eindruck hinterlassen: Mein Sohn war einen ganzen Tag lang für die Ordnung in der Getränkeabteilung zuständig. Der Marktleiter hatte ihm erklärt, wie sich die Kunden und Kundinnen in der Abteilung fühlen sollten. Sie sollten sehen, dass von allen Artikel genug da sei, sie sollten sich fühlen, als seien sie einer der ersten, die Flaschen aus den Regalen nähmen. Auch am Nachmittag, wenn die Regale schon mindestens ein zweites Mal aufgefüllt waren, sollten sich die Menschen dort so gut fühlen wie jemand, der die ersten Spuren in frischem Schnee hinterlässt. Das waren tatsächlich seine Worte.

Ich bin mir sicher, dass mein Sohn das mit Hingabe erledigt hat. Denn einige Tage später habe ich es bei unserem Wochenendeinkauf selbst gesehen. Wir waren in einem anderen Supermarkt in der Nachbarstadt und mein Sohn und ich waren wirklich nur Kunden. Doch als wir durch die Getränkeabteilung kamen, war mein Sohn so entsetzt über die „Zustände“, dass er selbst anfing, dort aufzuräumen. Während er die Flaschen räumte und verrückte, erklärte er mir: „So fühlt sich hier niemand gut, das sieht alles ganz abgefressen aus. Herr Stenger hat gesagt, …“.

Stories in Word, Excel, Trello und Co. speichern

Einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Speaking, Training oder Coaching sind auch dazu übergegangen, sich solche Geschichten aufzuschreiben, um sie für Vorträge, Artikel oder Workshops nutzen zu können. Sie schreiben sich die Geschichten in ein langes Textdokument, in eine Tabelle oder ein Trello-Board. Mir persönlich ist das zu wenig, weil mir dabei drei Punkte fehlen:

1. Ich möchte meine Geschichten schnell wiederfinden können.

Wenn ich ein Textdokument führe, dann ist es vielleicht für die ersten Seiten noch machbar, dort eine bestimmte Geschichte wieder zu finden. Aber seien wir mal ehrlich: wer einmal angefangen hat, Geschichten aufzunehmen, um sie für später zu speichern, der findet bald an jeder Ecke eine spannende Geschichte. Das Dokument wächst rasend schnell und erreicht eine Seitenzahl, bei der du sowieso nicht mehr das wiederfindest, was du suchst.

Selbst wenn du zu den Geschichten Stichworte aufgenommen hast (was leider nur wenige Menschen machen), musst du dich mit einem ganzen Haufen Geschichten beschäftigen, weil du ein 100-seitiges Dokument öffnen, durchsuchen, ändern, speichern … musst. Du konzentrierst dich nicht auf das, was du wirklich brauchst, sondern trinkst buchstäblich aus einem Hydranten.

2. Ich möchte Geschichten immer wiederfinden können.

Schnell wirst du vergessen haben, welche Geschichten zu welchen Themen du überhaupt hast und weil du in einem Dokument nur durch lineare Suche wieder darauf stößt, werden einige Geschichten wahrscheinlich nie wieder genutzt. Du findest einfach in den ersten 20 Seiten eine Geschichte, die schon irgendwie passt, also gibt es keinen Grund, weiter zu suchen.

Die Geschichte auf Seite 21, die zu 100 % in deinen Vortrag passen würde, findest du so nicht mehr.

3. Ich möchte eine Geschichte mehreren Themen ordnen zuordnen können.

Wenn du deine Geschichte jedoch in Tabellenform speicherst, sind in der Regel die Themen die Tabellenspalten und die Geschichten sind jeweils darunter sortiert. So müsstest du die Geschichte mehrfach speichern, nämlich immer in genau der Spalte des Themas, dem du sie zuordnen möchtest. Der Aufwand für das doppelte und dreifache Speichern mag noch handelbar sein.

Wenn du jedoch an der Geschichte irgendwelche Änderungen vornehmen möchtest, beispielsweise ein Detail ergänzen, dann musst du das auch an allen anderen Stellen machen. Dann darfst du nicht schon vergessen haben, wo du sie überall ablegt hast.

Beide Punkte verdienen das Prädikat #füreuchgetestet – Ich habe es genau so versucht, bevor ich mein persönliches Wiki aufgesetzt habe, und es hat nie wirklich gut funktioniert.

Diese Methoden machen Storytelling zweidimensional in der Nutzung. Mein persönliches Wiki hingegen funktioniert wie ein Netzwerk. Hier lässt sich eine Story flexibel mit vielen Dingen verbinden: Kategorien, Vorträgen, in denen man die Story bereits genutzt hat, Personen, Social Media Planungen und vieles mehr. Diese Vernetzungsmöglichkeiten machen es einfacher, relevante Geschichten schnell zu finden und immer wieder zu nutzen. So kann ich auf im Business Storytelling einfach nutzen.

Erfolgreiches Storytelling im Business: Die drei entscheidenden Schritte

Damit du die Kraft des Storytellings im Business wirklich nutzen kannst, sind einige grundlegende Schritte entscheidend:

  1. Stories schnell aufnehmen / speichern, sonst sind sie weg

    Gute Geschichten kommen oft unerwartet – im Gespräch mit einem Kollegen, während einer Kaffeepause oder auf dem Weg nach Hause. Wenn du diese nicht sofort festhältst, besteht die Gefahr, dass sie verloren gehen. Ein persönliches Wiki bietet dir die Möglichkeit, deine Gedanken und Erlebnisse sofort festzuhalten, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

  2. Stories so aufnehmen, dass ich auch in 10 Jahren das Learning noch verstehe

    Wenn du eine Geschichte niederschreibst, ist es wichtig, dass du nicht nur die Fakten, sondern auch die zugrunde liegenden Emotionen und das Learning dokumentierst. So stellst du sicher, dass du auch Jahre später noch den vollen Wert dieser Story erfassen kannst. Ein gut strukturiertes Wiki kann dir dabei helfen, deine Geschichten so zu organisieren, dass sie leicht verständlich und zugänglich bleiben.

  3. Stories mit anderen Informationen verknüpfen, um zu Wissen auch Stories liefern zu können

    Geschichten sind besonders mächtig, wenn sie in einen größeren Kontext eingebettet sind. Verknüpfe deine Storys mit anderen Informationen, wie Projektberichten, Feedbacks oder Strategiepapieren. Dadurch entstehen Verbindungen, die es dir ermöglichen, aus einer Geschichte weitreichende Erkenntnisse abzuleiten und diese in deinem Business-Kontext anzuwenden.

Eine Story – viele Themen

Und Events. Und Personen …

Hier siehst du, wie ich die Geschichte vom Wochenendeinkauf mit meinem Sohn mit gleich mehreren Themen verknüpfen konnte. Aber auch mit ihm als Person, mit Events, zu denen ich diese Story schon in einem Vortrag genutzt habe und zu einem Buch, an das mich die Geschichte sofort erinnert hat.

Geschichte und Foto eines Jugendlichen, der in einem Supermarkt Getränkeflaschen sortiert

So kann ich auch in Zukunft immer wieder und aus allen möglichen Richtungen an diese Geschichte heran kommen.

Wenn ich mich also beispielsweise daran erinnere, dass beim Vortrag bei meinem Kunden A eine Geschichte gut funktioniert hat, ich bin aber nicht mehr weiß, welche das war – so finde ich es heraus. Wenn ich irgendwann einmal auf das Buch „Start with a why“ referenzieren möchte (und das tun wir im Business Storytelling ja andauernd), habe ich bei gleich eine passende Geschichte dazu. Und natürlich habe ich gleich Wissensthemen, von denen ich immer wieder auf die Geschichte zugreifen kann.

Nächste Schritte: Die Umsetzung zu deinem Business Storytelling

Wenn du das auch so aufbauen möchtest, dann sind die Schritte denkbar einfach. Es gibt genau drei Punkte, auf die du achten solltest:

  1. Einen Platz für alles schaffen

    Und ich meine wirklich „für alles“. Hier kann dein ganzes Wissen sein, all deine Informationen zu Events, zu Personen, zu Weiterbildungen … und eben auch deine Geschichten. Ein persönliches Wiki ist der ideale Ort, um all deine Geschichten zu sammeln und zu organisieren.

    Fang klein an. Nimm nur eine einzige Geschichte auf. Das reicht für den ersten Tag.

  2. Einen einfachen Workflow schaffen, den du wirklich durchhältst

    Es ist entscheidend, dass du eine Routine entwickelst, die leicht in deinen Alltag integrierbar ist. Notiere dir wichtige Geschichten direkt nach ihrem Erleben, sprich sie auf, schick dir eine E-Mail – ganz gleich wie, du solltest dich nur nicht auf dein Gehirn verlassen. Es ist ein schneller Arbeitsprozessor, aber ein mieser Langzeitspeicher.

    Plane Zeiten ein, in denen du diese Sammlung aufräumst und die Geschichten überarbeitest, damit du sie auch in Jahren noch verstehen kannst.

  3. Stories aufnehmen und verknüpfen

    Der letzte Schritt ist, diese Geschichten in deinem Wiki mit Wissen, Anlässen oder Personen zu verknüpfen. Es gibt kein richtig und falsch. Wenn du sagst, dass eine Geschichte für dich zu einem bestimmten Thema gehört, dann tut sie das. Wenn dich die Geschichte an eine bestimmte Quelle oder Person erinnert, dann ist das so.

    Auch hier gilt: weniger ist mehr. Wenn du klein anfängst, bleibst du eher am Ball und hast die Chance auf deine persönliche Routine und ein gut gefülltes Wiki. Damit dem du auch in Zukunft effizient arbeiten kannst.

So entsteht mit der Zeit ein großes Netz, in dem du alle wichtigen Informationen hinterlegt und verknüpft hast. Das sind nicht nur Geschichten für dein Business Storytelling, sondern auch Wissen, Ideen, Projekte, Personen, Veranstaltungen … die Möglichkeiten sind praktisch unendlich.

Du möchtest dein Business Storytelling auch endlich konsequent umsetzen und nicht nur auf Glück hoffen. Ende September findet die Challenge „Storytelling im Business – super einfach mit deinem persönlichen Wiki“ statt. Da lernst du, wie du:

  • Alltagsgeschichten so speicherst, dass du sie auch in Jahren noch finden und nutzen kannst.
  • Stories mit Wissen und Ideen vernetzt, damit du sie für Vorträge, Präsentationen und Pitches gleich zur Hand hast.
  • Was du sonst mit einem persönlichen Wiki noch anstellen kannst.

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Und wie immer gilt: Wenn du gleich mit deinem Wiki starten möchtest, bist du in der Zettelkasten-Community natürlich bestens aufgehoben.